Regional-de archive

[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index][Old Index]

Re: Neu in BSD 2



On Tue, 09 Jun 2009 12:27:15 +0200
Goran <netbsd-list%arcor.de@localhost> wrote:

> 1. inetd wird beim booten gestartet. Wieso wird es gestartet wenn in
>    rc.conf nix von inetd=YES zu finden ist?
Siehe Christophs Antwort.

>    Und wieso wird es überhaupt
>    installiert, wenn /etc/inetd.conf keinen einzigen Dienst definiert?
Es gehört zum Basissystem. Was da drin ist wird als essentiell für ein
Unix-System angesehen und dementsprechend immer installiert. Was ich
allerdings auch nicht verstehe: Wieso wird inetd(8) gestartet, wenn
alle Dienste abgeschaltet sind?

>    Aber ich will zugeben das, seit ich ausschließlich mit Rechnern
>    arbeite die weit über 128MB RAM besitzen, kein Freund von inetd oder
>    xinetd mehr bin.
Siehe S.P.Zeidler...

> 2. Seien Programme bei der Installation mittels sets installiert worden
>    (z.B inetd aus 1.). Wie werde ich diese wieder los? Um nochmal auf 1.
>    zurück zu kommen, "pkg_delete inetd" funktioniert nicht.
Man muss bei NetBSD deutlich unterscheiden:

Das Basissystem, das aus den "Sets" besteht. Das steckt alles in einem
CVS Repository, ist somit ein einziger riesiger Sourcecodebaum, wird
vom NetBSD Projekt gepflegt und entwickelt. Das ist das eigentliche
NetBSD. Das ist ein in sich geschlossenes und für sich alleine
lauffähiges, selbstständiges System. Dieses Basissystem unterliegt
keiner Paketverwaltung, wie du sie vermutlich von verschiedenen
Linux-Distributionen kennst. Das braucht man auch nicht unbedingt, da
das Basissystem ja aus einem Guss gefertigt wird. (Es reicht ein
einziger Befehl um das ganze System, Kernel, Userland inkl. X11 neu zu
compilieren. Crosscompilation ist dabei die Regel. Das ist eine mehr
als beachtliche Leistung.)

Zusatzsoftware, die nach Belieben und Bedarf zusätzlich zu dieser Basis
installiert werden kann. Das kommt per pkgsrc. Das ist sowohl ein
Build-Framework als auch eine Paketverwaltung. Die Software in pkgsrc
wird nur für NetBSD aufbereitet. Die Weiterentwicklung und Pflege
dieser Software obligt den jeweiligen Projekten und nicht NetBSD.

Deshalb unterscheidet NetBSD explizit zwischen Basissystem und
optionaler Zusatzsoftware in pkgsrc. Ein, wie ich finde, imenser
Vorteil von NetBSD. Wenn man sich die Paketverwaltung zerballert hat
kann man allen pkgsrc Kram einfach mit "rm -rf" entsorgen und von vorne
anfangen. Das eigentliche Basissystem bleibt davon unberührt und läuft
weiter. Vor allem: Wenn man eine Applikation in pkgsrc auf die neueste
Version heben _muss_, weil man unbedingt eine spezielle, neue Funktion
dieser Version benötigt, zerballert einem das nicht das Basissystem.
Wie oft habe ich es bei Linux-Distributionen schon erlebt: Es muss die
neueste Version von X her, die braucht die neue Version von Y und Y dann
libZ und die zieht eine neue glibc rein => thermonukleare
Selbstzerstörung einer Linuxinstallation.

> 3. Aus 2. folgt gleich die nächste Frage. Wie halte ich Programme die
>    mittels sets installiert wurden up to date?
http://www.netbsd.org/docs/updating.html
-- 


tschüß,
       Jochen

Homepage: http://www.unixag-kl.fh-kl.de/~jkunz/



Home | Main Index | Thread Index | Old Index