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Re: Pressemitteilung: Chemnitzer Linux-Tage 2012



On Sat, Nov 19, 2011 at 17:11:50 +0100, Jochen Kunz wrote:
> On Sat, 19 Nov 2011 14:07:49 +0100
> Marc Balmer <mbalmer%NetBSD.org@localhost> wrote:
> 
> > Ich gestatte mir, zu widersprechen.  NetBSD auf dem Desktop
> > funktioniert.  Ich schätze die Einfachheit der Bedienung.
> Ja, natürlich. Was ich meinte war eher: Standardinstallationsmedium
> reinwerfen, Ja, Amen sagen, Installer kippt ab, Reboot, KDE / GNOME
> kommt hoch, Firefox mit allen Plugins wie Flash etc. funktioniert.
> Natürlich kannst du KDE und GNOME auf NetBSD aufsetzen, aber du must es
> eben selbst von Hand machen. Dazu braucht man Wissen, das Reiner User
> nicht hat.
> 
> > Mein Desktop, XFCE, ist recht schlank.
> Weil du diese Alternative kennst. Reiner User nimt, was ihm der
> Installer vor die Füße kippt. Das ist bei NetBSD xdm(1) und twm(1),
> bzw. ein Login-Prompt im Text-Modus. Das ist kein "Desktop" und _ich_
> find das gut so.

Was ich hier noch hinzufügen würde, ist dass es bei Linux zwei Extrema
zu geben scheint: Das eine sind die "Puristen" (Slackware, vielleicht
zählt Arch gerade noch so als puristisch), bei denen man wirklich alles
selber umständlich von Hand machen muss. Ich wäre froh gewesen, wenn mir
Gefrickel an der XML-Konfiguration von HAL erspart geblieben wäre.

Auf der anderen Seite sind die Bloatfabriken wie Ubuntu, Suse, Fedora,
deren Basisinstallation sich als Editoren auf nano und gedit (zugegeben,
Suse installiert immerhin per default vim) beschränkt, deren init(8) von
dbus abhängt, und direkt nach der Installation schon die halbe
Festplatte füllt. Davon abgesehen, dass man immer in tiefe Depressionen
stürzt, wenn man versucht irgendetwas zu konfigurieren.

Dazwischen gibt es nichts. NetBSD dagegen bringt (m.E. vernünftige)
defaults mit und läuft (sogar auf meinem Laptop) ohne, dass ich
besonders viel konfigurieren müsste. Einige Beispiele: Suspend-to-RAM
funktionierte auf 5.1 von Anfang an, und sogar die Funktionstasten haben
direkt nach der Installation funktioniert, ohne dass ich acpi-hooks
hätte schreiben müssen. NetBSD nimmt mir also langweilige,
fehleranfällige Arbeit ab, die ich unter Linux qualvoll duplizieren
müsste, lässt mich aber immer noch an die Konfiguration heran ohne dass
es "meta" wird (Bsp: Debian/Ubuntu: update-exim4.conf(8) samt
Konfigurationsdatei update-exim4.conf.conf), drängt mir keine nervigen
Wizards auf, bei denen es vorgesehen ist, dass ich stumpf den
"Weiter"-Knopf drücke.

An dieser Stelle eine Danksagung an das Projekt. Ich bin noch nicht
allzu lange BSD-Nutzer, aber ich finde ihr entwickelt ein gutes und
stabiles Betriebsystem, auf und mit dem es Spaß macht zu arbeiten (das
alles gilt auch für FreeBSD, aber NetBSD hat den tolleren IRC-Channel,
und das ist der Platz für soziales. Die FreeBSD Channel sind alle
entweder randvoll und sehr anstrengend oder tot/leer).


Viele Grüße,

Moritz



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